Denkmal für Maya Plisetskaya in Moskau eröffnet

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[Translate to deutsch:] Copyright: 2016, Alexander Sokolov

[Translate to deutsch:] Rodion Shchedrin, Valery Gergiev, Olga Golodets, Vladimir Medinsky, Vladimir Urin

Die traurige Nachricht über den Tod von Maya Plisetskaya schockierte vor gut anderthalb Jahren Ballettfreunde rund um den Globus: Am 2. Mai 2015 war die große russische Tänzerin Maya Plisetskaya in einer Münchner Klinik verstorben. In der bayerischen Landeshauptstadt hatte sie zuletzt mit ihrem Mann, dem Komponisten Rodion Shchedrin, gelebt. Inzwischen erinnert ein Denkmal in einer Grünanlage in der Bolshaya Dmitrovka Straße in Moskau an diese herausragende Künstlerin. Zu ihrem Geburtstag am 20. November 2016 wurde es enthüllt und der Öffentlichkeit übergeben.

Maya Plisetskaya war für die Menschen in Russland und anderen Staaten der früheren Sowjetunion weit mehr als nur eine weltweit anerkannte Künstlerin, eine Persönlichkeit, die Russlands herausragende Stellung im Ballett im Kreis der Kulturnationen wie kaum ein zweiter Mensch verkörperte. Sie war stets auch ein Symbol für die kulturelle Schaffenskraft ihrer Heimat, mit dem sich die Menschen identifizieren konnten, das ihnen Vorbild und Stütze war: eine „Ikone der Nation“.

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht daran erinnert, dass Maya Plisetskaya regelmäßig im Fernsehen zu sehen und in den Zeitungen über sie zu lesen war. Viele Ballettfreunde denken noch immer mit emotionaler Bewegung an ihre legendären Interpretationen der weiblichen Hauptrollen des klassischen Balletts, an die Freude, die sie mit ihrer Kunst einem ganzen Land spendete. Und mancher wird auch nicht vergessen haben, dass Karten für ihre Aufführungen zu schwindelerregenden Preisen, die deutlich über dem Monatslohn eines Arbeiters lagen, auf dem schwarzen Markt gehandelt wurden. Wer füllt nun diese Lücke?

Knapp zwei Jahre nach dem Tod Plisetskayas klingen die heftigen Emotionen langsam ab. Der erste Schmerz schwindet und die Menschen beginnen, den Verlust einer der wichtigsten Vertreterinnen des russischen Balletts rational zu verarbeiten. Die jüngst enthüllte, fünf Meter hohe Skulptur von Viktor Mitroshin gibt ihnen nun einen Ort für ihre Trauer und ihre Anteilnahme – aber auch für schöne und erfüllende Erinnerungen. Sie zeigt die Ballerina in der Rolle der „Carmen“ – tanzend und mit der für sie typischen Handhaltung. Der vier Meter messende Sockel ist mit dem Autograph Maya Plisetskayas geschmückt. An ihrer feierlichen Enthüllung nahmen die russische Vizepremierministerin Olga Golodets, Kulturminister Vladimir Medinsky, die Generalmusikdirektoren des Mariinsky-Theaters St. Petersburg und des Bolshoi-Theaters Moskau, Valery Gergiev und Vladimir Urin, sowie der Leiter des Moskauer Kulturamts, Alexei Emelyanov, teil.

Ganz passend erklang dazu die „Carmen-Suite“ aus der Feder ihres Mannes, des Komponisten Rodion Shchedrin - und fast schien es den Menschen, als würde Maya Plisetskaya zu diesen Tönen ein letztes Mal für sie tanzen.