„Alte russische Zirkusmusik“ live auf BR-Klassik Radio

Im Rahmen seiner „Akademiekonzerte“ lässt das Bayerische Nationaltheater am 28. und 29. April die Werke von drei bedeutenden russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts aufführen. Neben der 3. Symphonie in c-Moll von Alexander Skrjabin und dem Violinkonzert in D-Dur von Igor Strawinsky wird an diesen zwei Abenden auch Rodion Shchedrins 3. Konzert für Orchester „Alte russische Zirkusmusik“ gespielt. Das 1989 für Lorin Maazel und das Chicago Symphony Orchester komponierte und im darauf folgenden Jahr von diesen uraufgeführte Werk, das seitdem so viele Konzertbühnen bereisen und erobern konnte, wird diesmal vom Bayerischen Staatsorchester unter der Leitung seines Generalmusikdirektors, des aufstrebenden österreichischen Dirigenten russischer Herkunft Kirill Petrenko interpretiert. In diesem äußerst anspruchsvollen und zugleich mit viel Energie und Humor gestalteten Orchesterwerk beabsichtigte der Komponist seine Zuhörer für den Zirkus zu begeistern, indem er ihnen in musikalischen Bilder die im vorrevolutionären Russland von Stadt zu Stadt ziehenden und umjubelten Zirkustruppen „mit ihren Verkleidungen, gebrochenen Mädchenherzen, gutaussehenden Athleten, spitzbübischen Clowns und eifersüchtigen Ehemännern“ (Shchedrin) vorführte. Für diejenigen, die die Aufführung der „Alten russischen Zirkusmusik“ in München nicht besuchen können, bietet das BR-Klassik Radio am 29. April ab 20.03 Uhr eine Live-Übertragung an. Ob dann die Bratschisten des Bayerischen Staatsorchesters bei dieser Gelegenheit die Melodie des bekannten russischen Volksliedes „Otschi tschornyje“(„Schwarze Augen“), wie von dem Komponisten in der Partitur vorgesehen, tatsächlich singen werden, wird bis dahin, wie immer bei diesem „mit Effekten gespickten“ Orchesterwerk, eine Überraschung bleiben.